Große Aktion von Maiti Nepal rettet 179 Menschen

Bereits Anfang Februar erhielten wir Meldung von einer großen Rettungsaktion in der indischen Grenzregion Manipur. Nun liegt uns der Bericht von Maiti Nepal vor. Hieraus gehen noch mehr Details der beeindruckenden Aktion hervor, die wir gerne teilen möchten:

Insgesamt wurden 179 Nepalesinnen und Nepalesen, davon 147 Frauen und 32 Männer, aus den Fängen der Menschenhändler gerettet. Mit Arbeitsplätzen geködert, wurden sie aus Nepal an die östliche Grenze Indiens verschleppt. Hier grenzt Indien an Myanmar, von wo aus die Menschen über den Luftweg in den Irak, nach Dubai oder andere Länder im mittleren Osten geschmuggelt werden sollten. Aufgrund der illegalen Einreise sind die Menschen in den Zielländern nicht offiziell geführt und damit jeglicher Form von Missbrauch und Gewalt schutzlos ausgeliefert.

Das Beeindruckende der Rettungsaktion ist nicht nur, dass mit einem Mal eine so große Anzahl Menschen in Sicherheit gebracht werden konnte, sondern auch, dass neue Wege des Menschenhandels über die Indien-Myanmar-Grenze aufgedeckt wurden. Es wird vermutet, dass der sogenannte „No Objection Letter“, also eine Art Unbedenklichkeitsbescheinigung, Hintergrund der Umstrukturierung der Menschenhändler ist – seit ein paar Jahren brauchen Nepaleser, die Indien über den Luftweg verlassen wollen, ein Dokument von der nepalesischen Botschaft für ihre Ausreise. Somit sollte der übliche Weg nepalesische Menschen über Indien in andere Länder zu schmuggeln, eingedämmt werden. Die Menschenhändler scheinen auf den Landweg nach Südostasien auszuweichen, was nun ans Licht gebracht werden konnte.

Die Geretteten wurden mit mehreren Bussen, begleitet von Rettungshelfern und Polizei, zurück in ihre Heimat nach Nepal gebracht. Nach ihrer mehrtägigen, strapazenreichen Reise kamen sie am 20. Februar in Nepals Hauptstadt Kathmandu an. Hier werden sie vorerst in verschiedenen Schutzhäusern untergebracht und beraten, versorgt und medizinisch betreut, sodass sie so bald wie möglich zu ihren Familien zurückkehren können.

Wir danken Maiti Nepal und allen anderen beteiligten Organisationen und Menschen für ihr unglaubliches Engagement!