Indien Projektreise 2022

Das Lagerfeuer prasselt in der Mitte und wirft warmes Licht auf unsere Gesichter. Zum ersten Mal seit eineinhalb Wochen kehrt so etwas wie Ruhe ein und gemeinsam lassen wir die vielen Eindrücke Revue passieren. Und was haben wir alles erlebt: wir haben so viel getanzt und gelacht, haben wunderbare Menschen und ihre tolle Arbeit kennengelernt, ergreifende Schicksale gehört, waren schockiert und traurig, haben tausende Gesichter gesehen, in Staus gestanden, mit Kindern gespielt, neue Geschmäcker probiert, alte Freunde getroffen, über den Müll aufgeregt, fremden Liedern gelauscht… Aber beginnen wir am Anfang. 

Auf in ein neues Zuhause

Mitte November machten wir uns zu zehnt auf den Weg, raus aus dem herbstlichen Deutschland, auf nach Indien. Wir wollen unsere drei Partnerorganisationen vor Ort besuchen. Und so geht es als erstes nach Hyderabad zu Chaithanya Mahila Mandali. Für mich ist es die erste Reise nach Indien und schon in den ersten Minuten auf indischem Boden wird mir klar, egal wie ich es mir vorher vorgestellt habe, es ist anders. Die Stadt ist laut und bunt und chaotisch. Die Eindrücke prasseln nur so auf mich ein und das Schauen aus dem Autofenster ist spannender als jeder Kinofilm. Mitten drin, an einer ungepflasterten Straße voller Straßenhunde und Schrott, liegt das alte Chaithanya Happy Home. Über 40 Mädchen lebten hier viele Jahre in dem Kinderschutzhaus, doch sie bekommen nun ein neues Zuhause.

Direkt am nächsten Tag fahren wir etwas raus aus der Stadt, der Verkehr wird ruhiger und die Landschaft grüner. Wir fahren zur Eröffnungsfeier des neuen Chaithanya Happy Homes – einer der Hauptgründe unserer Reise. Schon von Weitem sehen wir das große, weiße Gebäude mit den gelben und orangenen Fenstern. Als wir ankommen, läuft eine Herde Wasserbüffel an uns vorbei, die Luft ist klarer und der Ort wirkt friedlich und ruhig. Der Kontrast zu den gestrigen Eindrücken aus der Stadt könnte kaum größer sein. Langsam schwingt das große Eingangstor auf und die Feier beginnt. Alles ist bunt geschmückt, wir werden herzlich empfangen und die Mädchen haben ihre schönsten Kleider angezogen. Begleitet von Gesang und Klatschen dürfen wir stellvertretend für alle Unterstützer die roten Bänder zu den Räumen durchschneiden. Es gibt einen geräumigen Speisesaal, einen Raum mit Nähmaschinen, einen Computerraum, mehrere Schlafsäle und ausreichend Sanitäranlagen für die vielen Kinder. Auf dem Dach sorgt eine Solaranlage für Warmwasser und im Garten wird Obst und Gemüse angebaut.

Als der Fernseher im großen Gemeinschaftsraum eingeweiht wird, können die Mädchen ihre Begeisterung nicht mehr zurückhalten. Die Anlage wird aufgedreht, die angesagtesten Bollywood-Songs abgespielt und alle tanzen. Etwas steif und überrumpelt von der vormittäglichen Ausgelassenheit stehen wir daneben, doch die Mädchen ziehen uns kurzerhand dazu. Die fröhliche Energie ist einfach ansteckend. Auch am Abend wird deutlich, welch hohen Stellenwert das Tanzen hat. Über zwei Stunden führen die Mädchen in verschiedenen Gruppen und in prachtvollen Kleidern ihre Choreographien auf.

In jedem einzelnen Gesicht sieht man, wie sehr sich die Kinder auf ihr Leben in dem neuen Haus freuen. Dabei vergisst man schnell, dass die Mädchen nicht ohne Grund in dem Schutzhaus sind. Viele haben ihre Eltern verloren oder müssen vor Menschenhandel und Zwangsprostitution geschützt werden, da die Mütter der Prostitution nachgehen. Sie kommen aus unsicheren und ärmsten Verhältnissen. Was das bedeutet, soll mir in den nächsten Tagen noch klar werden. 

Ein Ort voller Schicksale

Die Mittagssonne steht hoch, als wir in dem Slum ankommen. Die niedrigen Wellblechhütten bieten kaum Schatten und auf den schmalen Wegen ist niemand zu sehen. Bereits gestern Abend haben wir einige Familien und Förderzentren von Chaithanya Mahila Mandali im Slum besucht. Natürlich wurde am Ende auch wieder gemeinsam ausgelassen getanzt – zwischen den Hütten, die Musik kam aus einer Bluetooth-Box.

Doch heute sind wir nur zu dritt, mit Jaya Singh Thomas, dem Leiter von Chaithanya Mahila Mandali. Wir möchten mit den Menschen ins Gespräch kommen. Erst nach und nach trauen sich immer mehr aus ihren Häusern, als sich rumspricht, dass wir da sind. Die Stimmung ist anders als gestern, weniger aufgeregt und irgendwie friedlich. In den Gesprächen wird jedoch klar, wie groß die Not ist. Die jungen Frauen, die wir treffen, können sich weitere Bildung nicht leisten und müssen arbeiten, um ihre Familien zu versorgen. Später erfahren wir von Jaya, dass viele von ihnen der Prostitution nachgehen. Wir begegnen einer Familie in einer kleinen Wellblechhütte. Eine Frau sitzt auf dem Boden und schält Knoblauch mit ihren Händen. Einen Kilo geschälten Knoblauch kann sie für 10 Cent verkaufen – dafür braucht sie vier Stunden. Ihr Kind liegt neben ihr und schläft, die Schule kann sich die Familie wahrscheinlich nicht leisten.

Viele Familien leben hier auf engstem Raum, es gibt keine Kanalisation und die Stromversorgung sieht gefährlich improvisiert aus. Wenn der Monsun kommt, fluten die Wassermassen viele der Hütten und der Müll wird aus allen Ecken gespült. Wir kommen an einem Haus vorbei, dass nur noch schwer als solches zu erkennen ist. Überall hängen Stoffe und Planen auf dem ehemaligen Dach, Wäsche wurde zum Trocknen daran aufgehängt. Drinnen liegen die Überreste durcheinander und streunende Hunde haben hier Unterschlupf gesucht. Jaya erzählt uns, dass dort eine Familie mit zehn Kindern wohnte. Der Mann starb an einem Herzinfarkt und die Frau konnte sich die Instandhaltung des Hauses nicht mehr leisten und musste mit ihren zehn Kindern den Slum verlassen und der Prostitution nachgehen. Später kommt die Frau und erzählt uns ihre Geschichte und dass sie davon träumt das Haus im Slum wieder aufzubauen. Wo sie zur Zeit stattdessen wohnt, will ich mir gar nicht vorstellen.

So hören wir eine tragische Geschichte nach der anderen. Und haben gleichzeitig eine herzergreifende Begegnung nach der anderen. Mädchen, die perfektes Englisch sprechen und von ihren Plänen erzählen, Frauen die lachend und winkend aus ihren Häusern kommen und überall fröhliche Kinder, die ohne Scheu mit uns spielen und Fotos machen wollen. Mein Herz fühlt sich schwer an. Als wir gehen wollen, kommt eine Frau auf mich zu: „Darf ich dich umarmen?“, fragt sie und schließt mich vertraut in die Arme.

Noch während ich versuche auf der Rückfahrt all die Eindrücke einzuordnen, taucht am Straßenrand auf einmal ein weiterer Slum auf. Einige Menschen haben sich in improvisierten Hütten aus Planen und Holz auf einem Platz angesiedelt. Schnell wird deutlich, dass die Verhältnisse hier noch schlechter sind. Es gibt keinen Strom oder Wasser, überall liegt Müll und die vielen Kinder tragen zerrissene und verschmutzte Kleidung. Ein paar junge Männer trennen mit bloßen Händen die Aluminiumdeckel von Medikamentenampullen, um das Metall für ein bisschen Geld verkaufen zu können. Komischerweise treffen wir auch ein paar Männer in schicker Kleidung und mit neuesten Smartphones an. Die Stimmung hier ist anders und ich fühle mich unwohl. Von friedlich kann keine Rede sein – die vielspurige Straße ist laut, die Sonne brennt auf die Erde und der Staub juckt in den Augen. Wir fahren weiter. Während ich im Slum zuvor Schwierigkeiten hatte den Kontrast aus schönen Erlebnissen und den tragischen Geschichten einzuordnen, wurde mir nun schonungslos klar, wie schutzlos die Kinder hier aufwachsen.

Wertvolle Einblicke

In unserer weiteren Zeit in Hyderabad konnten wir viele Einblicke in die Arbeit von Chaithanya Mahila Mandali gewinnen. Neben dem Kinderschutzhaus werden auch viele weitere Kinder in Schulen und mit Nachhilfeangeboten unterstützt. Der Aufbau der sogenannten Tuition Center ist zwar nicht optimal, oft findet der Unterricht einfach auf der Straße statt, doch es holt die Kinder an ihren Wohnorten ab, sodass sie bei ihren Hausaufgaben unterstützt werden können. Nur durch Bildung haben die Kinder eine Chance, ihr Leben in Zukunft selbst zu gestalten und aus dem Teufelskreis auszubrechen. Auch Frauen, die in Armut und von der Prostitution leben, versucht Chaithanya Mahila Mandali zu unterstützen. In Förderzentren lernen sie neue Fähigkeiten, wie zum Beispiel das Nähen, für eine neue Berufsperspektive. Somit werden wiederum die Kinder der Frauen vor der Prostitution geschützt. Es war beeindruckend zu sehen, mit wieviel Einsatz unsere Partner daran arbeiten, den Kindern ein eigenständiges, würdevolles und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Gleichzeitig wurde einem klar, dass der Bedarf an Hilfe unglaublich groß ist. 

Mit vielen Gedanken und tollen Erinnerungen im Kopf verabschieden wir uns von Chaithanya Mahila Mandali und machen uns auf den Weg in den Nordosten Indiens, nach Kolkata. Hier besuchen wir unsere Partnerorganisation New Light. Direkt am Flughafen werden wir von Urmi Basu, der Leiterin von New Light begrüßt und schon geht es auf eine weitere spannende Autofahrt. Kolkata ist gefühlt noch bunter und noch chaotischer, mit einem ganz eigenen Charme. Die Kolonialbauten und die alten, gelben Taxis und bunten Busse geben einem das Gefühl in eine andere Zeit versetzt zu werden. Die Straßen sind enger und grüner, überall wachsen Palmen und andere tropische Pflanzen. Leider haben wir nicht viel Zeit bei New Light und machen uns deshalb unmittelbar auf den Weg zu den Schutzzentren. Wir besuchen das Soma Home für Mädchen, Sonar Tori, eine Wohngemeinschaft für Mädchen ab 18 und Khelagar, das Schutzhaus für Jungen. Überall werden wir mit Blumen und dem obligatorischen Tika, einem roten Punkt auf der Stirn, willkommen geheißen. Auch hier lassen die Kinder es sich nicht nehmen, Tänze und Lieder aufzuführen.

Urmi Basu setzt sich mit New Light seit über 20 Jahren für diese Kinder ein und bietet ihnen Schutz, Bildung und Versorgung. Den Kindern und Jugendlichen in den Zentren wird ein behütetes Aufwachsen fernab der Rotlichtviertel in Kolkata ermöglicht. Dort sind sie vielen Gefahren ausgesetzt, denn oft gehen die Mütter der Prostitution nach. Manchmal während sich die Kinder im gleichen Zimmer aufhalten. 

Bunter Spaziergang im Rotlichtviertel

Eines der Rotlichtviertel heißt Kalighat. Mitten in Kalighat, das nicht nur Rotlicht- sondern auch Wohnviertel ist, befindet sich das New Light Hauptgebäude. Hier finden die Kinder aus dem Viertel Zuflucht, bekommen eine warme Mahlzeit und werden betreut. Sie können ihre Hausaufgaben machen, die Schulbesuche werden organisiert und es gibt medizinische Versorgung. 

Als wir in Khaligat ankommen, herrscht buntes Treiben. Die kleine Straße ist voller Mofas und Rikschas und Autos bahnen sich hupend den Weg. Überall sind kleine Stände an der Straße und Menschen wuseln umher. Wir biegen in eine schmale Gasse, die zum Schutzzentrum führt. Links und rechts tauchen ständig weitere Gänge auf – ich bin mir sicher, dass ich mich in diesem Labyrinth sehr schnell verlaufen würde.

Nach dem Besuch im New Light Hauptgebäude machen wir in kleinen Gruppen Spaziergänge durchs Viertel, zum Glück mit ortskundiger Begleitung. Das Schutzzentrum liegt in einem alten Tempel, direkt an einem Kanal. Die schöne Atmosphäre macht beinahe wett, was alles an Müll im Wasser schwimmt. Es fällt mir schwer das allgegenwärtige Abfallproblem zu ignorieren und zu verstehen. Doch es bleibt mal wieder nicht viel Zeit darüber nachzudenken. Schon gehen wir weiter. Mein erster Eindruck eines Labyrinths hat nicht getäuscht. Wir biegen in eine Gasse nach der anderen, gehen durch Häuserblöcke hindurch und schnell habe ich sämtliche Orientierung verloren. Ich lasse mich davon nicht irritieren und versuche alles so bewusst wie möglich wahrzunehmen. Unser Spaziergang wird von einer chaotischen Geräuschkulisse aus Menschen, Tieren, Musik und Fahrzeugen untermalt. Alles ist bunt und die Häuser sind in Blau- und Grüntönen gestrichen. Die Wohnung bestehen meist nur aus einem Raum, manche kaum größer als das Bett darin. Hier wohnen und arbeiten viele Frauen.

Immer wieder kommen wir an stark geschminkten Frauen in auffälligen Kleidern vorbei, einige sehen bedenklich jung aus – manchen folgt ein Mann und sie gehen in eine der Wohnungen. Die Prostitution so nah zu erleben, löst unangenehme Gefühle in mir aus und ich versuche die Bilder aus meinem Kopf zu verdrängen. Ich merke, wie ich anfange, jedem Mann hier misstrauisch zu begegnen, denn die Geschichten von Gewalt und der Not der Frauen lassen sich schwer ausblenden. Und mittendrin überall Kinder.

Am Ende spucken uns die verwinkelten Gassen an einer Hauptstraße aus. Hier stehen an die 50 Frauen in einer Reihe am Straßenrand. Urmi erzählt uns später, dass die Straßenprostitution jedoch mehr und mehr abnimmt. Viele Zuhälter und Frauen regeln den Kontakt mit den Freiern mittlerweile über das Internet und kommen nur noch zu den Terminen in die Wohnungen in Khaligat. Dadurch wird das Geschäft immer undurchsichtiger und lässt sich nicht verfolgen. Die Zuhälter und Menschenhändler können durch die Anonymität im Internet immer schwerer gefasst werden. Auch stellt sich die Frage wie man die Mädchen in den Schutzzentren in Zukunft ausreichend vor den Gefahren im Internet schützen kann. 

Die dritte Stadt, der dritte Kulturschock

Schweren Herzens verlassen wir Kolkata, New Light und Urmi wieder und reisen weiter nach Mumbai. Im Westen Indiens erwartet uns schon Triveni Acharya, die Leiterin der Rescue Foundation. Die dritte Stadt, der dritte Kulturschock. Mumbai ist größer, moderner und hat definitiv mehr Verkehr. „Diese Stadt schläft nie“, erklärt Triveni. Unsere erste Station ist das Rescue Foundation Schutzzentrum. Bis zu 100 Frauen und Kinder können hier in dem hohen Haus in der Stadt unterkommen. Anders als die anderen beiden Partnerorganisationen arbeitet die Rescue Foundation weniger präventiv mit der neuen Generation Kinder, sondern rettet aktiv Mädchen und Frauen aus der Zwangsprostitution. Beim Betreten des Zentrums wird auch direkt deutlich, dass die Rescue Foundation anders aufgestellt ist. Für die Razzien und Rückführungen sowie die Begleitung der Gerichtsverfahren bedarf es hohen organisatorischen Aufwand und viel Personal. Einige Mädchen und Frauen bleiben nur einen Monat, andere mehrere Jahre. Sie müssen in den Zentren gut geschützt werden, denn sie sind immer wieder der Gefahr der ehemaligen Zuhälter und Schlepper ausgesetzt. 

Zwei Mädchen, die schon lange bei der Rescue Foundation sind, führen uns durchs Haus und zeigen uns die vielen Räume. Wir treffen auf unterschiedliche Frauen verschiedenen Alters und verschiedener Herkunft, teilweise aus Nepal oder sogar Thailand und Nigeria. Sie alle haben das gleiche Schicksal – sie wurden verschleppt und zur Prostitution gezwungen. Zwei der Frauen, eine davon noch minderjährig, waren schwanger als sie gerettet wurden. Es sind die Kinder von Freiern. Die Frauen sind jedoch glücklich darüber, ihr Kind bei der Rescue Foundation zur Welt gebracht zu haben, denn viele Zuhälter nutzen die Kinder als Druckmittel, um die Frauen in der Prostitution zu halten.

Süße Oase mit bitterem Beigeschmack 

Unsere letzten Tage in Indien lassen wir im Schutzzentrum in Boisar, einer ländlichen Gegend vor Mumbai, ausklingen. Die Ruhe der Natur lässt uns aufatmen und ich frage mich, warum so viele Menschen vom Land in die laute und dreckige Stadt ziehen. Gleichzeitig wird mir mal wieder klar, dass sich meine Werte und Vorstellungen nicht so einfach auf die Realität der Menschen hier aufstülpen lassen.

Zum Schutzzentrum geht es einen langen, palmengesäumten Weg entlang und wir bestaunen die Anlage. Es gibt mehrere Gebäude mit großen Fenstern, umgeben von einem schönen Garten und Bäumen. Das Gelände rings um das Schutzzentrum wird von der Rescue Foundation landwirtschaftlich genutzt um Obst und Gemüse anzubauen. Bei einem Spaziergang durch die Felder bekommen wir außerdem interessante Einblicke in das Leben der Dorfbewohner.

In Boisar nehmen wir ein wenig am Alltag der Mädchen teil. Morgens stehen wir früh auf und machen gemeinsam Frühsport (Yoga und Zumba). Um 8 Uhr früh tanzen und feiern? Für die Mädchen kein Problem! Verschlafen lassen wir uns mitreißen und die Mädchen zeigen uns ihre Tanzschritte. Zum Mittag sitzen wir in einem großen Kreis auf dem Boden, während einige Mädchen mit großen Schüsseln und Töpfen das köstliche Essen auf den Bananenblättern verteilen.

Als wir ihnen abends bei einem Fangspiel zuschauen, fühle ich mich entspannt und in dem warmen Licht der untergehenden Sonne beinahe wie im Urlaub. Ich schließe die Augen und denke an die vergangenen Tage. Ich denke an all die Begegnungen und all die Geschichten und Schicksale der Mädchen und Frauen. Als ich die Augen wieder aufmache, blicke ich anders auf die Szenerie vor mir. Kann es wirklich sein, dass diese fröhliche, junge Frau dort auf dem Spielfeld mit 12 Jahren aus ihrer Heimat verschleppt und in ein Bordell gesteckt wurde? Dass sie seitdem täglichen Vergewaltigungen von Freiern ausgesetzt war? Dass sie nun das Kind einer dieser Freier großzieht? Das alles fühlt sich in dem Moment so unvorstellbar an und ich wünsche mir sehr, dass mit ihrer Rettung nun ein besseres Leben vor ihr liegt.

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