Engagement für benachteiligte Kinder

In den gut zehn Jahren intensiven Bemühens um benachteiligte Kinder, hatte Shobha Rai, die Gründerin und Leiterin von Nepal Matri Griha, immer wieder mit vielen Problemen des täglichen Lebens in ihrer Organisation zu kämpfen. Anlässlich einer Projektreise nach Nepal konnten Mitglieder des BONO-Vorstands persönlich erfahren, dass man diesen Problemen immer mit viel Engagement begegnet.

„Wir müssen alles tun, um diese Mädchen und Frauen auch weiterhin zu schützen!“

Anuradha Koirala, Gründerin von Maiti Nepal

Seit mehr als einer Dekade, somit seit der Gründung von Nepal Matri Griha, besteht die Zusammenarbeit zwischen Nepal Matri Griha und der BONO-Direkthilfe e.V.. Deshalb konnten wir die Entwicklung immer 1:1 verfolgen und mit Freude beobachten, welch sinnvollen Zwecken die Spenden dienten. In Schule, Kinderheim, Therapiezentrum, aber auch mit Hilfe von Stipendien für Privatschulen wurde und wird einer Vielzahl von Kindern Zuwendung, Pflege und Bildung zuteil. Letztlich wird bei Nepal Matri Griha verwirklicht, was staatlicherseits zwar versprochen, aber praktisch nicht realisiert wird: kostenfreier Zugang zu Bildung für Arme und Benachteiligte. Nicht Wenigen eröffnete sich so eine zuvor ungeahnte Chance auf eine gute Zukunft, denn nur durch Bildung kann man dem weitverbreiteten, millionenfach erlittenen Schicksal der Kinderarbeit und Ausbeutung entgehen.

Aber das Engagement erstreckt sich manchmal auch über den Rahmen der laufenden Programme hinaus. So zum Beispiel im Falle von 17 Kindern aus der Region Gorkha, die durch einen Unfall zu Halb- und Vollwaisen wurden. Deren Eltern kamen im Juni 2011 in den Wassern des Trishuli Flusses um, als das Transportseil, dass zum Überqueren des Flusses benutzt wurde, riss. Die Hälfte aller Betroffenen kam dabei ums Leben. Über diesen Fall informierten sogar nationale Zeitungen, doch waren es letztlich direkte Verbindungen in die Region durch die Nepal Matri Griha um Hilfe gebeten wurde. Man fand die Kinder in erbärmlichen Umständen vor, denn durch den Verlust ihrer Angehörigen waren sie natürlich auch jeglicher wirtschaftlicher Grundlage beraubt. Unsere Partnerorganisation Nepal Matri Griha sprang mit einer finanziellen Soforthilfe ein. Ob aber das Engagement fortgesetzt werden kann ist noch unklar, denn noch fehlen die nötigen Spendenmittel. Deshalb wird derzeit geklärt, inwieweit eine Hilfe seitens der BONO-Direkthilfe e.V. möglich ist.

So dramatisch und anrührend es auch immer ist von den Schicksalen jener Menschen zu erfahren, so gut ist es aber auch zu wissen, dass es mit Nepal Matri Griha, wenn auch eine kleine, aber doch starke Organisation vor Ort gibt, die hilft, Leiden zu lindern.

Hiervon konnten sich drei Mitglieder des BONO-Vorstands im Januar 2011 im Rahmen einer Nepalreise persönlich überzeugen. Wir trafen Shobha, ihren Mann und die Teammitglieder von Nepal Matri Griha vor Ort. In der Zeit, die wir mit ihnen verbrachten, gewannen wir einen tieferen Einblick auch in das alltägliche Leben der Organisation. Wir besuchten Schulklassen im Unterricht, wohnten Therapiestunden bei und wurden Zeugen von dem liebevollen und fürsorglichen Umgang mit den behinderten Heimkindern. Auch lernten wir die neue Direktorin der Schule, Frau Mahima Baskola, kennen, eine sehr engagierte und kompetente junge Frau, die die Interessen von Nepal Matri Griha und der Kinder fest im Blick hat.

Zudem gewannen wir einen Einblick in die kleineren und größeren Probleme des Alltags unserer Partnerorganisation. So ist es für uns in Deutschland kaum vorstellbar, was es bedeutet, mit häufigen und stundenlangen Stromausfällen den Alltag zu meistern und in unbeheizten Häusern zu leben. In Nepal sind dies aber Umstände, die das tägliche Leben ständig massiv beeinträchtigen.